Er, der nach mir kommt zu Joh 1
Er, der nach mir kommt,
ist mir voraus, weil er vor mir war.
So sprach Johannes der Täufer,
durch dessen Vorangehen,
Jesu Ursprung auch den Menschen
in seiner Taufe offenbar wurde.
Wie kann das sein,
dass mir jemand nachgeht,
der schon längst vor mir existierte?
Manchmal bin ich mir doch selbst einen Schritt voraus.
Mir und meinen Gedanken.
Mir und meinen Worten.
Mir und meinen Gefühlen.
Mir und meinem Tun.
Dann scheint es mir,
als könnte ich mit mir selbst nicht Schritt halten.
Auch auf Weihnachten hin muss ich das immer wieder spüren.
Und dann – zum Glück – ist er da,
als Kind in dieser Krippe,
das auf mich wartet, weil es schon längst vor mir da war.
Er, der sagt:
„Halt mal die Luft an“, wenn ich mich ärgere,
„Bitte um Verzeihung“, wenn meine Worte verletzten,
„Fühl mal, ob das wirklich du bist“, in meinen Unsicherheiten,
„Nimm es in die Hand“ in meiner Verzagtheit.
All das kann ich in der Krippe finden, nicht nur an Weihnachten,
bei dem, auf den ich warte
und der doch schon längst auf mich wartet
mit unendlicher Geduld.